(Deutsch) HR 2016: Was Sie wissen müssen

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Hohe Gehaltsforderung

Im Gegensatz zu früher ist China nicht mehr das Land der billigen Arbeitskräfte. Besonders in den Großstädten waren in den letzten 10 Jahren Gehaltserhöhungen im zweistelligen Bereich nichts Ungewöhnliches. Durch das nachlassende Wirtschaftswachstum sind diese allerdings nicht mehr vertretbar. Trotz alledem sind chinesische Arbeitnehmer an die großen Gehaltssprünge der letzten Jahre gewohnt. Dies bringt die Arbeitgeber in einen Zwiespalt: Einerseits müssen sich Firmen überlegen, wie sie die hohen Erwartungen Ihrer Mitarbeiter erfüllen können, um sie zu halten. Auf der anderen Seite werden Arbeitskräfte teurer, weshalb immer mehr Wert auf Effizienz und Produktivität gelegt wird, was zu einem vermehrten Einsatz von Robotern in der Produktion führen könnte. Chinas fortlaufende Entwicklung in die traditionell von europäischem Know-how besetzten Bereiche der Wertschöpfungskette bedeutet geänderte Anforderungen an die Mitarbeitersuche.

 

Recruiting online!

670 Millionen Internetnutzer in China lassen digitale Recruiting-Strategien unverzichtbar werden. Hier sind einige hilfreiche Tipps: 1) Setzen Sie auf die richtigen Kommunikationskanäle! Beachten Sie, dass Sie Ihre Reichweite nicht durch Facebook maximieren können. Stattdessen sollten Sie lokale Plattformen wie zum Beispiel WeChat und Weibo nutzen, um Ihre offenen Stellen zu posten. 2) Zeigen Sie Präsenz! Halten Sie Ihr Profil auf dem neuesten Stand und seien Sie erreichbar, um Ihr Unternehmen attraktiver und zugänglicher zu machen. 3) Messen Sie Ihren Erfolg! Sie können Ihre Kampagnen analysieren und Strategien evaluieren, um den Erfolg zu maximieren. 4) Seien Sie realistisch! Durch die große Anzahl an Menschen, die Sie mit Ihrem Online-Posting erreichen, ist der Richtige oft wie die Nadel im Heuhaufen. 5) Folgen Sie den Trends! Hashtags? WeChat Sticker? Mobile? Die Online-Welt verändert sich schnell und Ihre Anpassungsfähigkeit ist gefragt.

 

Chinas Generation Y

Die in den 80ern und 90ern in China geborene Generation Y besteht aus etwa 250-300 Millionen Menschen, was der drei bis vier fachen Bevölkerung Deutschlands entspricht. Im Vergleich zu Ihren Vorgängern ist diese konsumgesteuerte Gruppe von Zwanzig- bis Dreißigjährigen durch das Internet geprägt und hat eine andere Weltanschauung auch was die Arbeit betrifft. Während ihre hart arbeitenden Eltern die Öffnung und schnelle wirtschaftliche Expansion Chinas zusammen mit der Ein-Kind-Politik erlebt haben, ist die Generation Y privilegiert genug eine höhere Bildung, relative Stabilität und ein offeneres Weltbild erhalten zu haben. Deshalb zeichnet sie sich durch einen deutlicheren Fokus auf die “Work-Life Balance“ und einen verstärkten Unternehmergeist aus. Ihnen ist es wichtiger zu reisen und Erfahrungen zu sammeln, um damit anderen zu imponieren. Arbeitgeber sollten bei der Rekrutierung von jungen Mitarbeitern beachten, Geschäftsreisen, ein modernes Arbeitsumfeld und flexible Arbeitszeiten anzubieten.

 

Der ‘Local Plus’

Den klassischen „Expat“ sieht man aus verschiedenen Gründen in China immer seltener: 1) China ist mittlerweile ein verlockender Markt, der jungen Fachkräften aus dem Westen Erfolg und Abenteuer verspricht. Das Reich der Mitte bietet Ihnen die Chance, den hohen Arbeitslosenquoten und der Perspektivlosigkeit zu Hause zu entkommen. Pakete bestehend aus Unterkunft, Fahrer und mehr sind nicht mehr notwendig, um Talente aus dem Ausland anzulocken. 2) Außerdem gibt es immer mehr lokale Konkurrenz: Mit steigendem Realeinkommen wächst die Anzahl an Chinesen rapide, die im Ausland studieren und eine andere Sprache und Denkweise lernen. In Kombination mit Ihrem bereits vorhandenen Wissen über den einheimischen Markt macht dies chinesische Arbeitnehmer für lokale und ausländische Unternehmen immer begehrenswerter. 3) Weiterhin ist es üblich geworden, dass internationale Unternehmen ihr lokales Personal nach westlichen Standards ausbilden. Dies beinhaltet Auslandsaufenthalte und spezielle Trainingsprogramme für chinesische Mitarbeiter. Als Resultat sinkt der Bedarf an ausländischen Arbeitnehmern, die keine spezielle Fähigkeit mit sich bringen.

 

Die Kündigungsfalle

Durch starken Arbeitnehmerschutz in China gibt es nur wenige Fälle, in denen Unternehmen Arbeitnehmer legal entlassen können. Beispiele hierfür sind beweisbare Uneignung trotz erfolgtem Training oder eine Änderung der Stellenbeschreibung nach Ablauf des Arbeitsvertrags. Nur wenige Situationen, wie etwa Korruption, parallele Beschäftigungen oder Beteiligung an Straftaten, erlauben eine sofortige Kündigung. Deshalb raten wir Ihnen Ziele und Verantwortungen so genau wie möglich im Arbeitsvertrag festzuhalten. Zusätzlich empfehlen wir Ihnen ein präzise formuliertes Employee Handbook, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.

 

 

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